Kirche Sainte-Aurélie - Straßburg

Restaurierung der André-Silbermann-Orgel 1718 der Kirche Sainte-Aurélie in Straßburg.

Von dem ursprünglichen Instrument bestanden nur noch Teile des Gehäuses: Prospekt des Hauptwerks mit den Verzierungen, Prospekt und Seiten des Rückpositivs mit den Verzierungen.
In dem Instrument waren 460 Originalpfeifen erhalten, von denen nur ein Teil ihre Abschrägung und Labien Aufschnitt behalten hatte. Mit diesen Elementen konnten wir Vergleiche mit anderen Silbermann-Orgeln anstellen, die ihre Labien Aufschnitten beibehalten hatten.
Bei dieser Rekonstruktion wurde uns klar, wie unterschiedlich die Silbermann-Instrumente je nach ihrer Bestimmung sind. Es ist offensichtlich, dass die Liturgie eine große Rolle spielt und dass die Silbermanns ein Instrument anders konzipierten, wenn es eher für Protestanten als für Katholiken bestimmt war. In Sainte-Aurélie, einer protestantischen Gemeinde, haben wir festgestellt, dass alles getan wurde, um Kraft und Glanz zu erreichen, wie man sie in Sachsen findet.
Dieser Eindruck wird durch die Eigenschaften des Pfeifenwerks der 1738 von Jean-André Silbermann für das Unterlindenkloster in Colmar gebauten Orgel bestätigt, die im Gegensatz dazu auf Sanftheit ausgerichtet ist.
Das Hören der Orgel von Sainte-Aurélie führt uns zwar weit weg von Marmoutier, bringt uns aber den Orgeln von Gottfried Silbermann in Sachsen näher.
Diese Rekonstruktion war auch eine Gelegenheit, das Interesse an strengen Kopien zu testen.
Das musikalische Verhalten korreliert mit dem Anschlag, sowohl der Klaviaturen als auch des Pedals. Das Kopieren von Holzpfeifen erwies sich ebenfalls als bemerkenswert effektiv, mit eine Soubasse 16', die so fundamental und schnell war beim Ansprechen, dass er die Illusion eines 16'-Zunge erzeugte. Die hölzernen Bässe der Montre 8' im GO und der Montre 4' des Positivs sind den Zinnpfeifen klanglich vollkommen ebenbürtig.
Christian Schalck, Kunsttischlermeister aus Neuburg (67), hat die Proportionen des Gehäuses wiederhergestellt.

Die Recherchen wurden auch für die Rekonstruktionsarbeiten des Instrumententeils durchgeführt, wobei die meisten Orgeln von André Silbermann besichtigt wurden.
Angesichts des musikalischen Verhaltens des Instruments kann man sich nur zu der akkurate Kopierarbeit und der für die Forschung aufgewendeten Zeit beglückwünschen.
Für das gesamte Team war dies eine großartige Erfahrung.

19 jeux, II claviers, pédale

Positif de dos,49 notes (C-c''')Grand Orgue, 49 notes (C-c''')Pédale, 27 notes (C-d')
Bourdon 8'Montre 8'Soubasse 16'
Prestant 4'Bourdon 4'Octavebasse 8'
Nasard 2' 2/3Prestant 4'Trompette 8'
Tierce 1' 3/5Flûte 4'II/P
Fourniture 3 rgsQuinte 2'2/3 
 Doublette 2' 
 Tierce 1'3/5 
 Cornet 5 rgs 
 Fourniture 3 rgs 
 Cymbale 
 Voix humaine 8' 
 I/II