Château de Versailles

Erstellung einer Orgel für das Schloss von Versailles.

Das Instrument wird auf der Grundlage einer Orgel gefertigt, die wir für das Musée des Arts Décoratifs de la Ville de Strasbourg restauriert haben. Diese historische Orgel wurde 1719 von André Silbermann gebaut und 1730 und von Jean-André Silbermann in das Kloster Saint-Joseph (Graue Schwestern) in der Stadt Haguenau (67) versetzt.

Das Projekt rund um die Konzerte, die im Schloss von Versailles aufgeführt werden, besteht darin, die Große Orgel wieder in den Mittelpunkt des Orchesters zu stellen. Die üblicherweise verwendeten kleinen Positive, die "Truhen" genannt werden, haben nämlich nichts Historisches an sich, zumindest nicht für die Musik in großer Besetzung oder für religiöse Musik. Sie wurden meist für die Salonmusik des 18. und sogar des späten 17. Jahrhunderts verwendet. Um ein sehr dynamisches Instrument mit einer reichen Palette an Klangfarben zu erhalten, wurde dieses Instrument mit drei Klangebenen, von denen eine durch die Pedalkoppel, gebaut. 
Es gibt zahlreiche Zeugnisse dafür, dass man das Continuo vom kleinsten Bourdon bis zum großen 16‘ Zungenregister im Pedal variieren kann. Wir haben also eine Orgel auf der Grundlage eines großen Positivs konzipiert und gebaut, die es trotz allem ermöglicht, sie zu bewegen und zu stimmen, je nach Temperaturschwankungen und in den verschiedenen von den Musikern geforderten Temperierungen. Es ist klar, dass es einige Zeit dauern wird, bis dieses Instrument von den Konzertspielern gezähmt wird, die ihre Gewohnheiten anpassen und wahrscheinlich in historischen Texten nach den verschiedenen Möglichkeiten suchen müssen, die Register je nach Zeitpunkt und musikalischer Besetzung zu verwenden.
Es wurden verschiedene Vorrichtungen vorgesehen, um das Stimmen der Pfeifen zu erleichtern, darunter auch die Tatsache, dass die Krucken der Regalpfeifen aus dem Kasten herausragen, so dass man auch bei geschlossenem Kasten stimmen kann.
Dieses Continuo-Instrument mit seinen Koppeln und Pedalen ist, durch den Fagottbass (nach einem Modell von Silbermann) und den 16' Zungenregister, sehr reich und erlaubt, auf eine gewissen Weise, ein Teil des Repertoires zu spielen.

Premier clavier : tirants à gauche
- Principal 8’ en étain – 1ère octave emprunt Bourdon 8'
- Prestant 4’ en étain
- Quinte 3’  en étain 
- Basson 8’ C à c’ en étain à 415 Hz

Deuxième clavier : tirants à droite
- Bourdon 8’ en plomb – 1ère octave en bois
- Flûte à cheminée 4’ en étain
- Doublette 2’ en étain 
- Régale 16’ ou 8’ en étain
- Accouplement II/I
- Tirasse I ou II

Die beiden Manuale mit 53 Noten (CD-f'''), deren Naturtöne mit Amourette-Holz furniert sind und deren Finten aus Buchsbaumholz bestehen, sind in den Stimmungen 392, 415, 440, 465 Hz transponierbar. Das Pedalwerk mit 29 Noten ist in 392 und 415 Hz transponierbar.